Wer Kursleiter in Bewegungsprogrammen im Bereich der Prävention ist, kennt das gut: Für eine Gruppe mit max. 12 Teilnehmern finden sich ca. 10 Frauen ein und man kann froh sein, wenn sich 1-2 Männer in die Gruppe verirren. Froh kann man nicht deshalb sein, weil man ein Geschlecht bevorzugt, sondern weil die Männer ebenfalls von Bewegung profitieren würden! Sie würden so sehr profitieren, dass es vom Bundesministerium für Gesundheit sogar extra eine Broschüre gibt: „Männer in Bewegung!“ (Online verfügbar unter http://bit.ly/1TIGD7t)

Bereits Ende der 90er Jahre wurde in einer Untersuchung von Huber (1999)* festgestellt, dass ca. 80% der Teilnehmer an Gesundheitsangeboten der Krankenkassen weiblich sind. Männer sind für Gesundheitsförderung offenbar schwer zu erreichen (der DVGS-Blog berichtete). Wie sieht es mit den Gesundheitsangeboten der Kassen heute aus?

Die AOK Bayern hat jetzt eine Auswertung zu ihren Gesundheitskursen und -seminaren dargelegt. Klar wird dabei: Das Allokationsproblem ist weiterhin ungelöst. Wo bleiben die Männer?

Mehr zum Thema ist hier zu lesen im Bericht des Ärzteblatts: AOK-Gesundheitskurse erreichen vor allem Frauen.

*Huber, G. (1999). Evaluation gesundheitsorientierter Bewegungsprogramme. Waldenburg: Sport Consult-Verlag.