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(23 Stimmen)

Die Digitalisierung und Technologisierung der Arbeitswelt schreitet immer weiter voran. Häufig wird von den Mitarbeitern nicht einmal das von der WHO geforderte tägliche Mindestmaß von 30 Minuten mäßig intensiver Bewegung an fünf Tagen in der Woche erreicht (Höss-Jelten, Maier & Dolp 2014, S. 5).

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2011) geht davon aus, dass alleine in Deutschland 17 Millionen Arbeitnehmer sitzende Tätigkeiten im Büro ausüben. Werden zusätzlich Arbeitnehmer aus der industriellen Fertigung sowie Lkw-, Bus- und Lokführer berücksichtigt, ist von ca. 22 Millionen Arbeitnehmern auszugehen, die sitzend arbeiten. Durchschnittlich verbringt ein Büroarbeiter im Laufe seines Berufslebens ca. 80.000 Stunden im Sitzen (BAUA 2011, S. 5).

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(24 Stimmen)

Originalpublikation

McGuckin T, Sealey R, Barnett F. Planning for sedentary behavior interventions: office workers` survey and focus group responses. Perspect Public Health. 2017; doi: 10.1177/1757913917698003
Abstract übersetzt aus dem Englischen, Kapitel „Ergebnisse“ ergänzt um Inhalte aus dem Artikel, von S. Peters

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(32 Stimmen)

Die Menschen bewegen sich zu wenig. Das ist ebenso alarmierend, wie wohl bekannt. 4 von 5 Erwachsenen in Deutschland sind weniger als 2,5 Stunden in der Woche körperlich aktiv [1]. Aktuelle Bewegungsempfehlungen sind freilich spezifischer und empfehlen z. B. auch 2 mal Krafttraining in der Woche [2]. Wieviel Deutsche dieser Empfehlung nachkommen ist unklar. Zwar ist Deutschland einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte zufolge der größte Fitnessmarkt Europas [3], aber genaue Zahlen für Teilnahme und Umfang des in der Bevölkerung durchgeführten Krafttrainings existieren hier nicht. In anderen westlichen Ländern haben diejenigen, die überhaupt Krafttraining machen, an der Bevölkerung einen Anteil zwischen 10 und 30% (zusammenfassend [4]). Die konkreten Empfehlungen erfüllen womöglich weniger Leute. In einer Studie von Loustalot et al. [5] aus den USA waren es nur 6% der Befragten, die den Krafttrainingsempfehlungen nachkamen.

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(14 Stimmen)

Was sind Muskelkrämpfe und wer bekommt sie?

kraempfekraempfeEin Muskelkrampf bezeichnet die plötzliche, unwillkürliche und schmerzhafte Kontraktion eines Muskels oder eines Teils eines Muskels und kann von wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten andauern [1]. Häufig treten Muskelkrämpfe nach erschöpfender, physischer Belastung (z.B. nach einem Marathon), während der Schwangerschaft oder im Zusammenhang mit Neuropathien, Störungen der Motoneuronen und metabolischen Erkrankungen auf. Muskelkrämpfe bekommen aber auch gesunde Menschen ohne Krankheitsgeschichte und in ausgeruhtem Zustand, insbesondere im Schlaf [2]. Auch scheint ein positiver Zusammenhang von Krampfwahrscheinlichkeit und Lebensalter zu existieren, so berichten 40% von 86 befragten Menschen im Alter von über 65 Jahren über 3 mal pro Woche an Krämpfen zu leiden [3].  Am häufigsten treten Krämpfe in der Muskulatur der unteren Extremität, allen voran im M. triceps surae und der Fußmuskulatur, auf [2].

Feb 14 2017
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(20 Stimmen)

von Matthias Dreher

Was sind Nahrungsergänzungsmittel?

Nahrungsergänzungsmittel sind „spezifische Lebensmittel bzw. Kombinationen bestimmter, isolierter, aufbereiteter sowie hochkonzentrierter Mikro- und / oder Makronährstoffe, die in wissenschaftlich festgelegtem Mischungsverhältnis zueinander stehen und speziell nach gezielten Kriterien zusammengesetzt sind, um besondere Ernährungsanforderungen zu erfüllen“, definiert. (Diedrich, 2002, S.15). Die Präparate können in Form von z. B. Kapseln, Pastillen, Tabletten, Pillen und anderen ähnlichen Darreichungsformen, Pulverbeuteln, Flüssigampullen, Flaschen mit Tropfeinsätzen und ähnlichen Darreichungsformen von Flüssigkeiten und Pulvern zur Aufnahme in abgemessenen kleinen Mengen eingenommen werden und somit nahezu jede Art, Form und Konsistenz einnehmen (BVL, 2017). Dazu gehören unter anderen Vitamine, Mineralien, Aminosäuren und viele weitere Produktarten (National Institute of Health, 2013).  
Nahrungsergänzungsmittel sind kommerziell und ohne Rezept erwerblich und werden zusätzlich zur normalen Ernährung eingenommen. Die Werbeversprechen sind jedoch immer die gleichen und zielen grundsätzlich auf die Verbesserung des Gesundheitsstatutes, der Steigerung der kognitiven und körperlichen Leistungsfähigkeit, eine höhere Energieaufnahme, Gewichtsverlust und weitere gern gehörte Effekte ab (Knapik et. al. 2015).

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(26 Stimmen)

Vor kurzem ist das neue, einflussreiche Positionspapier der ADA zu körperlicher Aktivität und körperlichem Training erschienen. Dies sind die konkreten Empfehlungen (wörtlich übersetzt gemäß [1]):

Sedentäres Verhalten verringern ([1], S. 2066):

  • Alle Erwachsenen, speziell Personen mit Typ 2 Diabetes, sollten das Ausmaß an Zeit verringern, welches Sie täglich mit sedentärem Verhalten zubringen.
  • Längeres Sitzen sollte alle 30 Minuten mit Einheiten leichter Aktivität unterbrochen werden zur Verbesserung der Blutzuckersituation, zumindest bei Personen mit Typ 2 Diabetes.
  • Die beiden genannten Empfehlungen sind als zusätzlich zu betrachten und stellen damit keinen Ersatz dar für eine Erhöhung des Ausmaßes von strukturiertem körperlichen Trainings und von Bewegung, die nebenbei geschieht.
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(22 Stimmen)

In der kommenden Ausgabe der Zeitschrift Bewegungstherapie und Gesundheitssport liefern Prof. Gerhard Huber und Max Köppel aus Heidelberg ein Update zu Typ 2 Diabetes, körperlicher Aktivität und molekularen Wirkmechanismen*. Hier drucken wir erste Auszüge:

Nach Angaben der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS1, 2008–2011) wurde bei 7,2% der Erwachsenen in Deutschland zwischen 18 und 79 Jahren jemals ein Diabetes diagnostiziert [4]. (…) Die Dunkelziffer wird je nach Untersuchungsmethode auf weitere 2-7 % geschätzt. Allerdings zeigen diese Daten eine erhebliche Varianz. In regionalen Surveys liegt die Diabetesprävalenz zwischen 5,8% und 12% [5]. In einer Krankenkassenstichprobe von über 300 000 Versicherten wurden 9,8% über mindestens drei Quartale Antidiabetika verordnet. Unbestritten ist die Zunahme allein schon durch den demographischen Wandel. In der Altersgruppe zwischen 70 und 79 Jahren liegt die Prävalenz bei 22% [6].(…)

Sep 30 2016
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(16 Stimmen)

Stefan Peters, Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS) e.V.

“Möglich, dass sie wirksam sind, aber es besteht keine überzeugende Evidenz nach 47 Jahren der Forschung”. So urteilt eine kürzlich veröffentlichte Übersichtsarbeit über Rückenschulen [1], die auch gleich von der Ärztezeitung aufgegriffen wurde [2]. Das sollte man sich genauer anschauen.

Dass sich die Forschung um das Thema Rückenschule kümmert, macht Sinn! In der generellen Sichtweise von Rückenschmerzen und damit natürlich auch in Prävention und Behandlung hat sich in den letzten Jahrzehnten viel verändert. Rückenschulen wurden dabei immer wieder kritisch unter die Lupe genommen. Vor knapp 20 Jahren (1987) schrieben Linton und Kamwendo in der Fachzeitschrift Physical Therapy, dass die Literatur “wenig Unterstützung bietet für den Gedanken, das eine Rückenschule Variablen beeinflussen kann wie Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, Arbeitsstatus, Schmerzintensität und -dauer (…)” [3]. In Deutschland wurde Rückenschulen insbesondere nach einem Health Technology Assessment von Lühmann und Kollegen im Jahr 1997 [4] mangelnde Evidenz bescheinigt und 2001 schrieben Maier-Riehle und Härter als Fazit einer Metaanalyse: “Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Konzept von Rückenschulen verbessert und systematisch re-evaluiert werden sollte“ [5].

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Hintergrund

Entsprechend der Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation von 1,3 bzw. 0,6 Milliarden Fällen und deren Assoziation mit erhöhter Morbidität und Mortalität, gehören Übergewicht und Adipositas zu den wichtigsten Gesundheitsproblemen weltweit [1]. Dennoch existiert eine weitreichende Unsicherheit über die Generalisierbarkeit  der genannten Zusammenhänge, insbesondere über verschiedene Länder oder gar Kontinente hinweg. In der Fachzeitschrift The Lancet ist kürzlich eine MetaAnalyse der Global BMI Mortality Collaboration erschienen [2]. Hierzu haben sich über 500 Forscher aus 32 Ländern und 4 Kontinenten zusammengeschlossen, um in gemeinsamer Arbeit die Daten aus 239 prospektiven, zwischen 1970 und 2015 publizierten großen Kohortenstudien metaanalytisch zu untersuchen. Zentral war hierbei eine differenzierte Abbildung des Zusammenhanges zwischen BMI und Mortalität.

Jul 13 2016
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(10 Stimmen)

Mit etwa 480 000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland [1] und nach aktuellen Schätzungen 220 000 Sterbefällen [2] stellen Krebserkrankungen die zweithäufigste Todesursache in westlichen Ländern, wie den USA [3] und Deutschland [4] dar. Dennoch zeigen gerade die epidemiologisch bedeutsamsten Entitäten wie Brust-, Darm-, und Prostatakrebs deutlich höhere Inzidenzraten als noch vor etwa vierzig Jahren, bei einer stagnierenden oder rückläufigen Mortalität [5]. Wo eine Reduktion der Mortalität erreicht wurde (wie z. B. bei Darmkrebs), kann dies als großer therapeutischer Erfolg gewertet werden. Was bleibt ist die immer noch hohe Anzahl an Neuerkrankungen. Ein Werkzeug der hohen Inzidenz zu begegnen ist die Veränderung spezifischer Lebensstilfaktoren hin zu einem verbesserten Gesundheitsverhalten. So schätzten beispielsweise Friedenreich und Kollegen [6], dass ca. 1/5 der bösartigen Neubildungen durch ein ausreichendes Maß an körperlicher Aktivität zu verhindern sind. Wie stark ein umfassend gesunder Lebensstil das Erkrankungs- sowie Versterberisiko senken kann, ist bislang jedoch noch nicht en Detail geklärt. In einer kürzlich von Song und Giovannucci [7] veröffentlichten Studie wurde eben dieser Lücke auf den Grund gegangen.

Mai 18 2016
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(17 Stimmen)

Blogheader Rueckenschulen 960 x 540 px 06Blogheader Rueckenschulen 960 x 540 px 06„Tatort Wirbelsäule“, so betitelte die Wochenzeitung DIE ZEIT jüngst ein Interview mit Ärzten [1]. Thema, wie könnte es anders sein: Rückenschmerzen. Für das Interview wurden drei Ärzte verschiedener Fachrichtungen herangezogen: Ein Orthopäde, eine Psychosomatikerin und ein Chirurg. Die Interviewerinnen haben das Gespräch anonymisiert, wohl mit dem Vorsatz, dass umso offener gesprochen wird.

Kernthema des Interviews sind Mängel in der Rückenschmerzversorgung. Unter anderem wird angesprochen, dass oft zu leichtfertig operiert wird, bildgebende Diagnostik häufig überbewertet wird und dass multidisziplinäre Einschätzung benötigt wird.

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Hintergrund

uebergewichtuebergewichtIn den letzten Jahrzehnten hat die Übergewichts- und Adipositasprävalenz von Kindern und Jugendlichen derart zugenommen, dass in einigen westlichen Ländern inzwischen über 1/3 der Heranwachsenden davon betroffen sind [2]. Wie dies gesundheitlich zu bewerten ist, bzw. wie die kardiovaskuläre Sterblichkeit mit einem erhöhten Body-Mass-Index (BMI) im Jugendalter korreliert ist, haben Twig und Kollegen [3] in einem kürzlich im New England Journal of Medicine erschienenen Artikel dargelegt. Hierzu haben die Forscher den BMI von 2,3 Millionen israelischer Jugendlicher berechnet, die in den Jahren zwischen 1967 und 2010 mit einem Alter von 17 bis 19 Jahren für das Militär gemustert wurden. Anschließend wurden die bis 2011 in dieser Population aufgetretenen Todesfälle registriert und mit dem BMI in Relations gesetzt. Als Kontrollvariablen wurden zusätzlich das Geschlecht, der Bildungsstand, der soizioökonomische Status und das Herkunftsland der Personen berücksichtigt.

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Antwort auf eine Frage im Rahmen eines Online Kurses
der McGill Universität, Kanada („MOOC“ *): „Auf den Körper kommt es an“

von Dr. Julia Alleyne

Dr. Alleyne (Twitter account: @JKAlleyne) ist Fachärztin für Sportmedizin zu deren Erfahrungsschatz u. a. ihre Funktion als leitende Medizinerin für Kanada bei diversen olympischen Spielen, sowie bei den Panpazifischen Spielen 2015 gehört. Sie hatte zahlreiche führende Positionen in der kanadischen Akademie für Sport- und Bewegungsmedizin inne (Canadian Academy of Sport & Exercises Medicine "CASEM"), einer der Mitgliedsgesellschaften des BJSM (Anm.: British Journal of Sports Medicine). Ihre akademische Arbeit an der Universitiy of Toronto verbindet sie mit der Tätigkeit als Ärztin bei „Toronto Rehabilitation“.

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von Nash Anderson B.Sc M.Chiro und James Steele, PhD, Dozent für angewandte Sportwissenschaften an der Southampton Solent University

Neulich, in der ärztlichen Praxis, hörte Nash die tolle Aussage eines Patienten, der sagte: „Die Leute fragen mich, warum ich die ganze Zeit ins Fitnessstudio gehe. Sie fragen mich, wofür ich trainiere. Ich trainiere fürs Leben!“ Quintessenz dieser Unterhaltung war, dass wir, auch wenn wir durch „Wehwehchen“ eingebremst werden, in Schwung und aktiv bleiben müssen, um uns richtig wohl zu fühlen.

Es ist immer schön zu sehen, wenn Patienten verstehen, dass Bewegung fürs Leben ist. Um die Früchte zu ernten muss man kein Profisportler sein, oder sich auf ein bestimmtes Ereignis vorbereiten. Wenn diese Auffassung doch nur weiter verbreitet wäre!

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forschungforschungZur primärpräventiven Wirksamkeit von körperlicher Aktivität gegenüber Krebs liegen inzwischen verschiedene systematische Reviews inklusive Meta-Analysen von Beobachtungsstudien vor, die körperlicher Aktivität ein enormes Nutzenpotenzial zusprechen [1,2]. Etwas anders ist es um die Evidenz zur therapiebegleitenden Wirksamkeit von Bewegung bestellt. In Untersuchungen mit Mäusen sind Betof und Kollegen [3] solchen Effekten auf den Grund gegangen.

Feb 03 2016
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Bluthochdruck ist ein enormes medizinisches Problem. Es ist ein starker Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und Niereninsuffizienz [1] und ist sehr weit verbreitet. 28% der Deutschen geben an, eine bekannte Hypertonie zu haben [2]. Es sind wohl mehr, denn Bluthochdruck ist oft unerkannt. Schätzungen gehen daher von rund 30% der Frauen und 33% der Männer aus, die in Deutschland insgesamt betroffen sind [1].
“Hoher Blutdruck – Ein Thema für alle” schreibt das Robert Koch-Institut ([1], S.1). Zwar ist der Blutdruck Erwachsener in Deutschland zwischen 1997-1999 und 2008-2011 merklich gesunken [1], aber es gibt keinen Grund, sich zurückzulehnen: Bei mehr als 50% der über 65-Jährigen tritt Bluthochdruck auf [2] und diese Bevölkerungsgruppe wird im Rahmen der demographischen Entwicklung deutlich zunehmen. Weltweit wird eine massive zukünftige Zunahme von Bluthochdruck erwartet [3].

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Köppel, M. & Peters, S.
Die Senkung der Sterblichkeit durch körperliche Aktivität ist seit nunmehr 70 Jahren Gegenstand epidemiologischer Forschung und kann durch die konsistente Datenlage prinzipiell als gut gesichert angesehen werden [5]. Die bisherige Forschung hat jedoch ein zentrales methodisches Manko: die Subjektivität der erhobenen Daten. Epidemiologische Forschung bedarf großer Stichproben bis in den sechsstelligen Bereich [7,8]. Hierfür ist der Einsatz objektiver Messinstrumente zur körperlichen Aktivität sehr kostenintensiv und höchst aufwändig, weshalb bislang üblicherweise per Fragebogen gemessen wurde. Die körperliche Aktivität wird hier z. B. über METs definiert, dem Verhältnis von Arbeits- zu Ruheumsatz mit Bezug zum Körpergewicht (siehe z. B. „International Physical Activity Questionnaire, IPAQ“). Diese METs werden errechnet als Produkt des im Fragebogen berichteten Umfangs der körperlichen Aktivität und deren Intensität. Die subjektive Erfassung körperlicher Aktivität ist jedoch sehr ungenau, wie Helmerhorst et al. in einem systematischen Review zeigten [4]. Sie haben 96 Studien analysiert, welche von 130 verschiedenen Fragebögen die Testgüte hinsichtlich der Erfassung körperlicher Aktivität prüften. Nur 4 der Instrumente zeigten sowohl bei der Reliabilität, als auch bei der Validität akzeptable bis gute Werte. Außerdem schien es besonders schwer, bewegungsarme Zeiten („sedentary behaviour“) zu erfassen. Die Werte der Fragebögen stimmen hier offenbar nur gering mit objektiven Messverfahren überein [4].

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Schön wäre das, denkt sich Mancher. Erst jüngst habe ich einen Artikel gelesen, in dem in Bezug auf Diabetes mellitus die „Ersatzpille für Sport“ zu den „Zukunftsvisionen“ gezählt wurde (dvgs.de berichtete).
Pillen und/oder Nahrungsergänzungsmittel, so der Wunsch, sollten möglichst gesundheitliche Effekte auslösen, die ansonsten durch Bewegung herbeigeführt werden. Dann könnten wir uns die ganze schweißtreibende Aktivität sparen und müssten „nur“ eine Pille nehmen.