Die gängigste und bisher umfassendste Definition der Sporttherapie und Bewegungstherapie wurde 1986 von Mitgliedern des damaligen Deutschen Sporttherapeutenbunds (DSThB) verfasst und 1990 in geringfügig veränderter Form vom inzwischen umbenannten Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. (DVGS) bestätigt [Schüle, Deimel 1990].
„Bewegungstherapie ist ärztlich indizierte und verordnete Bewegung, die vom Fachtherapeuten geplant und dosiert, gemeinsam mit dem Arzt kontrolliert und mit dem Patienten alleine oder in der Gruppe durchgeführt wird.“
„Sporttherapie ist eine bewegungstherapeutische Maßnahme, die mit geeigneten Mitteln des Sports gestörte körperliche, psychische und soziale Funktionen kompensiert, regeneriert, Sekundärschäden vorbeugt und gesundheitlich orientiertes Verhalten fördert. Sie beruht auf biologischen Gesetzmäßigkeiten und bezieht besonders Elemente pädagogischer, psychologischer und soziotherapeutischer Verfahren ein und versucht, eine überdauernde Gesundheitskompetenz zu erzielen.“
Sporttherapie ist mehrdimensional
Sporttherapie wird auch als ein mehrdimensionales Vorgehen betrachtet, welches sowohl funktionelle als auch psychosoziale und pädagogische Ziele verwirklicht. Diese Mehrdimensionalität bezieht sich auf die Vorgehens- und die Wirkungsweise; das Zusammenspiel der drei Dimensionen (vgl. Abb. unten) ermöglicht therapeutische Wirksamkeit [Huber]. Eine ausschließlich trainingswissenschaftlich-sportmedizinische Begründung ist dem Verständnis von Sporttherapie nicht angemessen.
Sporttherapie folgt dem biopsychosozialen Modell.