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Inhalt

209 Editorial
Maximilian Köppel

Wissenschaft

212 Psychologische Strategien der Bewegungstherapie in der stationären, orthopädischen Rehabilitation – Ein-Gruppen Prä-Post-Evaluation einer Fortbildung für Bewegungstherapeut*innen
Wiebke Göhner, Daniela Schagg, Roland Küff ner, Andrea Reusch

224 Körperliche Aktivität von Menschen mit geistiger Behinderung: Ergebnisse qualitativer Nutzerinterviews und Implikationen für zielgruppenspezifische Konzepte
Antonia Mauro, Laura Herrera Bayo, Dirk Bruland, Änne-Dörte Latteck

231 Hypoxietraining als alternative oder ergänzende Bewegungstherapieform bei Diabetes Typ 2 – eine narrative Übersicht
Janina Schwarzer, Jan Schröder

237 Physische Belastungsreaktionen bei fahrradergometrischen Untersuchungen in sitzender- und halbliegender Position
Lutz Richter

Journal Club

241 Der Effekt von hochintensivem Kräftigungstraining auf Knieschmerzen und im Kniegelenk auftretende Kräfte bei Erwachsenen mit Kniearthrose
Janik Scheer

Praxis

242 Chancen und Barrieren digitaler Gesundheits- förderung
Mona Kellner

Neues von peb

250. peb unterstützt europäische Kindergarantie

252. Forum der Industrie

253. DVGS News

 

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

dank intensiver Forschungsmühen der vergangenen Jahrzehnte liegt inzwischen eine erdrückende Datenlage zugunsten der gesundheitsfördernden Effekte körperlicher Aktivität und Bewegung sowohl als primär-, sekundär- und tertiärpräventive Maßnahme vor. Darüber hinaus findet die Bewegungstherapie auch als Supportivmaßnahme zum Symptommanagement in der Onkologie wachsende Anwendung. Die Anwendungsbereiche der Bewegungstherapie, des Gesundheitssports und eines körperlich aktiven Alltags sind gewaltig. Durch die Corona-Pandemie und die mit ihr einhergehenden Sicherheitsmaßnahmen kam es in den vergangenen 1,5 Jahren jedoch zu massiven Einbrüchen im körperlichen Aktivitätsverhalten der Menschen. Wenig verwunderlich ist dabei, dass davon gerade jene Menschen besonders betroff en sind, welche Bewegung und körperliche Aktivität am nötigsten haben. Psychoedukative Maßnahmen im Hinblick auf die Motivation und Volition zur Bewegung werden in den kommenden Jahren daher einen ganz besonderen Stellenwert erhalten, um diese Personengruppen wieder in Bewegung zu bringen und zu halten. Mit dem Auftaktartikel der vorliegenden B&G von Göhner et al. wird sich genau dieser Fragestellung gewidmet. Konkret untersuchen die Autoren die Eff ektivität und Nachhaltigkeit einer Schulungsmaßnahme zum Thema Strategien zur Bewegungsförderung für Bewegungstherapeutinnen und -therapeuten.

Ein weiterer Aspekt, welchen die Pandemiezeit uns lehrt, ist, dass Bewegung auch digital stattfinden kann. Viele gesundheitsorientierte Fitnessstudios haben auf digitale Angebote umgeschwenkt, und auch Rehabilitationssport wurde vielerorts in Form von Videokonferenzen durchgeführt und abgerechnet. Dass es hier noch viel Verbesserungspotenzial gibt, diskutiert Kellner in ihrem Beitrag mit besonderem Fokus auf Studierende.

Einer ganz besonderen Population, nämlich Menschen mit geistiger Behinderung, widmet sich der Artikel von Mauro und Kollegen. Die Autoren führten qualitative Interviews mit geistig behinderten Menschen und befragten diese hinsichtlich ihrer Wissensbestände und Umsetzungsstrategien rund um körperliche Aktivität und Bewegung. Den Abschluss der Ausgabe machen zwei klassische trainingswissenschaftliche Fragestellungen, in denen versucht wird, bewährte Maßnahmen um innovative Ansätze zu erweitern. In dem Beitrag von Richter wird anhand einer Einzelfallstudie untersucht, inwieweit die leistungsphysiologischen Ergebnisse der gängigen Fahrradergometrie im Sitzen auf das Liegendrad übertragbar sind. In einem Übersichtsartikel diskutieren Schwarzer und Schröder die Anwendbarkeit von Hypoxietraining bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2.

Die Effekte der Bewegungstherapie und des Gesundheitssport sind so vielfältig wie ihre Methoden und die Menschen, die von ihnen profi tieren. Dieser Pluralität der Bewegungstherapie, des Gesundheitssports und der Gesundheitsförderung wird in dieser Ausgabe der B&G besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre. Maximilian Köppel