B&G abonnieren

Inhalt

1 Editorial
Vanessa Gut

Wissenschaft

3 Ein Leben lang aktiv – sportbezogene Motive und Ziele über die Lebensspanne
Vanessa Gut, Julia Schmid, Achim Conzelmann

9 Motive zum Sporttreiben im Hochschulkontext: Welche Rolle spielen Geschlecht, Alter, BMI und Fitness?
Jana Walter, Rebecca Göb, Tobias Heyer, Norbert Hagemann

17 Das Polypill-Modell: Konzeptionelle Überlegungen zu den körperlichen, psychischen und sozialen Wirkungen des Sports
Sven Schneider

Journal Club

23 Jugendliche zu lebenslanger körperlicher Aktivität bewegen

Praxis

25 Zur Passung von Person und Sportaktivität
Julia Schmid, Gorden Sudeck, Achim Conzelmann

30 MultiPill Exercise: Konzeption eines individualisierten Bewegungsprogramms für Personen mit multiplen chronischen Erkrankungen an den Schnittstellen der Gesundheitsversorgung sowie des Freizeit- und Gesundheitssports
Simone Schweda, Gorden Sudeck, Julia Schmid, Pia Janßen, Inga Krauß

Neues aus den Hochschulen

37. Arbeitsgruppe Bewegungsbezogene Versorgungsforschung im Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) e. V.

Neues von peb

40. DIE KÜCHENPARTIE MIT PEB: zusammen lecker kochen

41. Forum der Industrie

42. DVGS News

 

Editorial

Was uns antreibt und bewegt: ein Fokus auf individuelle Motive und Ziele in der Bewegungs- und Sportförderung

Liebe Leserinnen und Leser,

Eine langfristige Bindung an Bewegungs- und Sportaktivitäten ist von zentraler Bedeutung, damit Personen von den zahlreichen positiven Effekten körperlicher Aktivitäten profitieren können. Die hohe Dropoutquote von 40 bis 60 % aus Gesundheitssportprogrammen verdeutlicht jedoch, dass es vielen Personen schwerfällt, sportlich aktiv zu bleiben.

Eine mögliche Erklärung hierfür ist der einseitige Fokus auf die Gesundheit als zentrales Motiv und Ziel zum Sporttreiben. Da gesundheitsförderliche Effekte von körperlicher Aktivität erst nach einer längeren Zeit auftreten, dauert es folglich auch lange, bis das Gesundheitsziel erreicht ist. Verringern sich zudem die körperlichen Beschwerden oder nimmt die persönliche Bedeutsamkeit der Erkrankung ab, so sinkt auch die Motivation dieser Personen, sich zu bewegen. Gerade körperliche Aktivitäten bieten jedoch eine große Vielfalt an Möglichkeiten, um individuelle Motive und Ziele anzusprechen und dadurch eine langfristige Bindung an körperliche Aktivitäten zu fördern. Manche Personen treiben aus sozialen Gründen Sport, andere möchten sich durch Bewegung vom Alltagsstress ablenken oder ihre Fitness verbessern. So betonte bereits Fuchs (2003), dass „eine Sportförderung, der es gelingt, das Sporttreiben schrittweise aus seiner Einengung auf das Gesundheitsmotiv zu ‚befreien‘, [. . .] für die Gesundheitsförderung am wertvollsten [ist]“ (S. 77).

Die vorliegende Ausgabe mit dem Themenschwerpunkt „Was uns antreibt und bewegt: ein Fokus auf individuelle Motive und Ziele in der Bewegungs- und Sportförderung“ widmet sich daher dem Thema, wie die Motivation zu körperlichen Aktivitäten möglichst breit verankert und gestärkt werden kann. In einem ersten Theoriebeitrag wird die Grundidee der Passung von sportbezogenen Motiven und Zielen sowie Bewegungs- und Sportaktivitäten erläutert. Darauf aufbauend werden aus einer Entwicklungsperspektive die verschiedenen Motive und Ziele sowie deren Wichtigkeit für das Sportverhalten vom Jugend- bis ins höhere Erwachsenenalter beschrieben. Ein erster Praxisbeitrag thematisiert, welche Motive und Ziele zum Sporttreiben Personen im Kontext der Hochschule haben und wie diese im Hochschulsport vermehrt berücksichtigt werden können. Im Rahmen eines zweiten Praxisbeitrags wird veranschaulicht, wie im klinischen Setting individuelle Motive und Ziele in einem Bewegungsprogramm angesprochen werden können.

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude bei der Lektüre und den einen oder anderen Input für Ihre eigene Arbeit.

Vanessa Gut