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Inhalt

41 Editorial
René Streber, Stefan Peters

Wissenschaft

44 Förderung von bewegungsbezogener Gesundheitskompetenz in ärztlich verordneten Bewegungsinterventionen – Aufbau des Interventionskonzeptes im Forschungsprojekt BewegtVersorgt
Inga Naber, Sarah Klamroth, Anja Weissenfels, Wolfgang Geidl,René Streber, Eriselda Mino, Peter Gelius, Karim Abu-Omar, Klaus Pfeifer

55 Analyse möglicher Zusammenhänge zwischen der körperlichen Ausdauerleistung und der kognitiven Leistung sowie der individuellen Alpha-PeakFrequenz bei älteren Personen mit Typ-2 Diabetes mellitus
Magd Masoud, Jessica Amerkamp, Janina Schwarzer, Thorben Hülsdünker, Hans-Georg Predel, Christian Brinkmann

60 Verbesserung der körperlichen und kognitiven Leistung einer 79-jährigen Patientin mit Typ-2 Diabetes mellitus durch Exergaming
Magd Masoud, Jessica Amerkamp, Janina Schwarzer, Thorben Hülsdünker, Hans-Georg Predel, Christian Brinkmann

Journal Club

66 Welche Einstellungen und Meinungen haben Ärzte und Pflegekräfte zum Thema Bewegung bei Krebs und wie gehen sie damit um?
Maximilian Köppel

Praxis

70 Startklar für die digitale Gesundheitswelt Eine Maßnahme zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz
René Streber, Karolin Diefenbach, Stefan Peters

80 Warum läuft Forrest Gump? Oder warum die Gesundheitsorientierung des Gesundheitssports für die Motivation zum Sporttreiben suboptimal ist
Georg Wydra

87 Veranstaltungen

Neues aus den Hochschulen

88 Poly-Pill Bewegung – Chancen, Risiken und Nebenwirkungen

Neues von peb

89 Projekt Familie + erweitert Öffentlichkeitsarbeit um Instagram-Kanal

90. Forum der Industrie

91. DVGS News

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

dieses Heft widmet sich einem Thema, das uns alle betrifft: der Gesundheitskompetenz. Als Gesundheitswie Bewegungsfachberuf treibt uns die Frage um, wie wir die Gesundheitskompetenz von Personen stärken und die entsprechenden Rahmenbedingungen herstellen können, um Personen in die Lage zu versetzen, im Alltag wie im Gesundheitssystem so agieren zu können, dass es sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.

Gesundheitskompetenz

Es besteht Handlungsbedarf: 58,8 Prozent der Bevölkerung in Deutschland weisen nach dem zweiten Health Literacy Survey Germany (HLS-GER 2) eine geringe Gesundheitskompetenz mit vielfältigen negativen Folgen für die Gesundheit auf. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass vor allem Menschen mit chronischen Erkrankungen, mit geringem Bildungsniveau und/oder mit niedrigem sozialen Status eine geringe Gesundheitskompetenz aufweisen. Es scheinen sowohl ältere Personen, als auch die jüngere Generation eine geringer ausgeprägte Gesundheitskompetenz aufzuweisen.

Facetten der Gesundheitskompetenz

Gesundheitskompetenz hat vielfältige Facetten. Das vorliegende Heft rückt insbesondere die digitale und die bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz in den Mittelpunkt. Letztere kommt in der verbreiteten Debatte zur Gesundheitskompetenz in Deutschland oft zu kurz. Als DVGS engagieren wir uns für eine stärkere Verbreitung.

Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz

Die individuelle Gesundheitskompetenz ist nicht nur abhängig von den persönlichen Kompetenzen, sondern es benötigt auch entsprechende Strukturen und Prozesse und das trifft insbesondere auch auf die Bewegungsförderung zu. Wir wollen an dieser Stelle zwei Fragestellungen aus einem vorangegangen Editorial „Sport- und Bewegungsförderung in bewegten Zeiten“ (Ausgabe 6, 2020) aufgreifen: „Kann man Hausärzt*innen (die doch jetzt schon über zu viel Arbeit und zu wenig Zeit klagen) dazu bringen, Patient*innen mit Vorerkrankungen zusätzlich routinemäßig nach ihrem Bewegungsverhalten zu fragen?“ „Und wie schaffen wir es, gemeinsam mit den relevanten Akteuren des Gesundheitswesens Versorgungsketten zu erstellen, die Menschen mit Vorerkrankungen an die Hand nehmen und auf dem Weg hin zu einem aktiven Lebensstil begleiten?“ Antworten liefert der Artikel von Naber et al. im vorliegenden Heft, der eine Bewegungsversorgungskette zur Bewegungsförderung von Menschen mit nicht-übertragbaren Erkrankungen (NCD) entwickelt, erprobt und evaluiert. Der Beitrag zeigt auf, wie eine strukturierte Förderung der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz (BGK) in verschiedenen Kontexten adressiert und systematisch gefördert werden kann.

Digitale Gesundheitskompetenz

Blättert man durch die letzten Ausgaben der Bewegungstherapie und Gesundheitssport, fällt einem auf, dass mehr und mehr Beiträge die Entwicklung und Umsetzung digitaler Interventionskonzepte zur Gesundheits- und Bewegungsförderung vorstellen. Daneben stehen heutzutage weitere digitale Gesundheitsangebote und -anwendungen zur Verfügung, die auch für Technikaffinere erstmal Neuland darstellen. Die Bürgerinnen und Bürger bzw. Nutzerinnen und Nutzer dürfen aber dabei nicht vergessen werden. Es bedarf einer digitalen Gesundheitskompetenz, um diese Angebot in der digitalen Gesundheitswelt auch nutzen zu wollen und zu können. In diesem Zusammenhang wird eine Maßnahme zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz vorgestellt.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erkenntnisgewinn beim Lesen.

René Streber und Stefan Peters