Inhalt
Editorial37 Claus Reinsberger, Nils Schumacher Wissenschaft41 Nächtliche sympathische Aktivität und subjektive Symptome nach sport-assoziierter Concussion: eine Pilotstudie 49 Aktuelle Empfehlungen zu körperlicher Aktivität bei Cancer Survivors – ein narratives Review 56 Scientific Support Active City: Eine theoriegeleitete Bedarfs analyse zur städtischen Bewegungsförderung 64 Training zur Behandlung von Rückenschmerzen – ein Überblick zum Stand der Wissenschaft und Perspektiven 69 Geschlechterspezifische Effekte in der bewegungstherapeutischen Behandlung von hämodynamischen Regulationsstörungen bei Morbus Parkinson |
Praxis
78 Der „Gender Data Gap“ und geschlechtsspezifische physiologische Unterschiede im Sport
Hanna Zimmel, Laura L. Bischoff
Neues aus den Hochschulen
81 Neuer Studiengang: B. A. Sport- und Bewegungstherapie
84 Veranstaltungskalender
85 Forum der Industrie
86 DVGS News
88 Impressum
Editorial
Liebe Leser*innen,
Sport und Bewegung sind elementare Bestandteile der Gesundheit jedes Einzelnen und der Gesellschaft. Davon müssen wir Sie als Leser*innen dieser Zeitschrift sicherlich nicht überzeugen. So sind bewegungstherapeutische Interventionen sowohl bei neurologischen, orthopädischen als auch onkologischen Krankheitsbildern zentrale und zum Teil bereits gut mit klinischer Evidenz belegte Elemente der Therapie. Auch in Hinblick auf die Prävention von Erkrankungen hat regelmäßige körperliche Aktivität einen hohen Stellenwert.
Dennoch scheinen Sport und Bewegung in der Gesundheit und Gesundheitsförderung noch nicht ausreichend erfolgreich umgesetzt zu werden. Nicht zuletzt mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, wie einen konstant hohen Bewegungsmangel, ein überlastetes Gesundheitssystem und den demografischen Wandel, ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fragestellungen rund um die Themen Sport, Medizin und Gesundheit und der Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis daher von besonderer Relevanz.
Das vorliegende Heft liefert in fünf wissenschaftlichen Artikeln einen Einblick in aktuelle klinische Fragestellungen mit Bezug zu Sport und Bewegung. Aus der Neurologie werden geschlechterspezifische Effekte der hämodynamischen Regulation bei Patienten*innen mit Morbus Parkinson im Rahmen einer Parkinsonkomplextherapie dargestellt, die im klinischen Alltag nicht selten vernachlässigt werden. Zudem wird anhand von Wearables aufgezeigt, wie sich die Aktivität im autonomen Nervensystem nach sportassoziierter Concussion im Schlaf ändert. Im Rahmen einer Literaturarbeit werden verschiedene Konzepte zur Durchführung und Wirksamkeit von Sport- und Bewegungstherapien bei Patienten nach Krebserkankung (Cancer Survivors) gegenübergestellt. Darüber hinaus wird in einer Übersichtsarbeit der Forschungsstand zur Wirksamkeit von Trainingsmaßnahmen zur Behandlung der Volkskrankheit Rückenschmerz dargestellt. Abschließend wird beispielhaft an der Stadt Hamburg aufgezeigt, wie eine Bedarfsanalyse die städtische Bewegungsförderung informieren und lenken kann, bevor in einem redaktionellen Beitrag der Forschungsbedarf, frauenspezifische Charakteristika in Studien stärker zu berücksichtigen, hervorgehoben wird, damit Frauen in Sport- und (Bewegungs- ) therapien künftig evidenzbasierter beraten werden können.
Um die angesprochenen gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, werden transsektorale Netzwerke und ein Austausch zwischen den verschiedenen relevanten Akteuren benötigt.
Hierzu wurde ein neues Veranstaltungsformat, der Sports, Medicine and Health Summit (SMHS), als Plattform für Wissenschaft und Praxis entwickelt. Der SMHS bringt wissenschaftliche Kongresse wie den 50. Deutschen Sportärztekongress der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), den Kongress der „European Initiative for Exercise In Medicine“ (EIEIM), Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen, gesundheitspolitische und populärwissenschaftliche Veranstaltungen, Netzwerktreffen für Wissenschaftler*innen, Mediziner*innen, Therapeut*innen und Trainer*innen zusammen. Gemeinsam mit wichtigen nationalen und internationalen Institutionen, wie beispielsweise dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. (DVGS), der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft e.V. (dvs), der Deutschen Gesellschaft für Physiotherapiewissenschaft e. V. (DGPTW), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie dem International Olympic Committee (IOC) und vielen mehr soll die Bedeutung von Sport und Bewegung im Sinne einer globalen Allianz zur Förderung der körperlichen Aktivität gestärkt werden, sodass Sport und Bewegung elementare Bestandteile der Gesundheit jedes Einzelnen und der Gesellschaft sind – und von allen gesellschaftlichen Institutionen gefördert werden.
Mit diesem Heft möchten wir Ihnen einen Einblick in das breite Themenspektrum des Sports, Medicine and Health Summit geben. Wir wünschen allen Leser*innen viele Anregungen, neue Ideen und bedanken uns bei den Autorinnen und Autoren sehr herzlich für ihre Arbeit.
Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger
Kongresspräsident Sports, Medicine and Health Summit 2023, Universität Paderborn Dr. Nils Schumacher
Kongresssekretär Sports, Medicine and Health Summit 2023, Universität Hamburg